GÖD-FCG-Frauen fordern null Toleranz bei Gewalt- und Sexualdelikten sowie weitere Verbesserungen für
Anlässlich des internationalen Gedenktages für alle Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden, fordern die FCG-Frauen eine konsequente Null-Toleranz-Politik gegenüber Tätern von Gewalt- und Sexualdelikten sowie weitere Verbesserungen im Bereich des Opferschutzes. „Aber auch das Internet darf kein straffreier Raum bleiben, indem sich Täter hinter der Anonymität des Netzes verstecken können“, pocht Monika Gabriel, die Bundesfrauenvorsitzende der Fraktion Christlicher Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter – FCG – im ÖGB, auf die Umsetzung des digitalen Vermummungsverbots, damit auch Gewalt in Form von Cybermobbing und Stalking endlich geahndet werden kann.
Zudem sieht Gabriel, die auch Vorsitzende des Bereichs Frauen in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) ist, jeden Mann und jede Frau gefordert, sich an der bewusstseinsbildenden Diskussion zu beteiligen: „Erst wenn Gewalt wahrgenommen wird, können die richtigen Konsequenzen gezogen werden. Daher ist es uns als FCG-Frauen ein besonderes Anliegen, auf die vielen unterschiedlichen Maßnahmen im Rahmen der Aktion ´16 Tage gegen Gewalt an Frauen´ aufmerksam zu machen und an der Bewusstseinsbildung mitzuwirken.“
Mag.a Ursula Hafner, die stellvertretende Frauenvorsitzende in der FCG und Leiterin des Bereichs Familien in der GÖD, begründet das Engagement der FCG-Frauen unter anderem auch damit, dass aufgrund einer Recherche der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte festgestellt wurde, dass es auch in Österreich sehr viele Betroffene gibt. „Und diese Fakten wollen die FCG-Frauen nicht verschweigen“, so Hafner.
Fakten zur Gewalt an Frauen:
- Jede 5. Frau ist körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt.
- Jede 5. Frau erlebt ab ihrem 15. Lebensjahr physische und/oder sexuelle Gewalt.
- Jede 3. Frau wird ab ihrem 15. Lebensjahr sexuell belästigt.
- Jede 7. Frau ist ab ihrem 15. Lebensjahr von Stalking betroffen.
- Im Jahr 2018 gab es 41 weibliche Mordopfer. Ein trauriger Rekord.
- 8.076 Betretungsverbote wurden 2018 von der Polizei (gegen Männer) verhängt.
- 18.526 Menschen wurden 2018 Opfer von familiärer Gewalt. Gewaltschutzzentren und Interventionsstellen betreuten diese Opfer. 84% dieser Opfer waren Frauen und Mädchen!
Gewalt ist nicht verhandelbar
Die FCG-Frauen erhalten Unterstützung von der FCG-Jugend, die sich ebenso an den Aktionstagen beteiligen und dabei auf die unterschiedlichen Gesichter von Gewalt aufmerksam machen: „Gewalt ist auf unterschiedlichen Ebenen anzutreffen, sowohl auf psychischer und physischer Ebene aber auch auf struktureller Ebene wie zum Beispiel in Form von Diskriminierung, Mobbing, Aggression und sexueller Belästigung – im Privaten, im öffentlichen Raum aber auch am Arbeitsplatz,“ erläutert dazu die stellvertretende Vorsitzende der FCG-Jugend Desislava Manolova.
Da die Wahrnehmung von Gewalt und deren unterschiedlichen Erscheinungsformen nicht immer eindeutig sind, bedarf es einer bewusstseinsbildenden Diskussion. „Umso nachdrücklicher weisen die FCG-Frauen darauf hin, dass Gewalt dort beginnt, wo persönliche Grenzen bewusst überschritten werden“, schlägt Ursula Hafner in dieselbe Kerbe und sieht eine starke Allianz zwischen FCG-Jugend und FCG-Frauen.
„Ja, wir wünschen uns ein Arbeitsumfeld in dem Wertschätzung, Würde und Respekt selbstverständlich sind“, ergänzt Monika Gabriel abschließend und fordert zur Null-Toleranz-Politik ein bewusstseinsbildendes Maßnahmenpaket gegen Gewalt an Frauen am Arbeitsplatz, denn „Gewalt ist nicht verhandelbar“.